"Wusstest du, das Adam und Eva am 6. Tag erschaffen wurden? Und ihr erster Tag den sie auf dieser Erde hatten war ein Ruhetag. Denn es heißt: Am siebten Tag ruhte Gott. Die beiden durften erst mal sein, bevor es in die vollen ging."
Diese These las ich vor einigen Jahren und sie begleite mich immer noch. Mir gefällt der Gedanke, aus der Ruhe heraus zu starten. Immer wieder geraten mein Mann und ich dabei an einander. Denn ich sage Sonntag sei der ersten Tag der Woche und er sagt Montag. Gut das wir beide darüber lachen können.
Doch immer mehr merke ich, wie wichtig es ist Ruhe zu haben.
In den letzten Monaten hatte ich da Gefühl, kaum noch Zeit für Ruhe zu haben. Objektiv hatte ich ehrlich gesagt soviel Zeit wie nie, denn "dank Corona" hatten wir kaum Termine und waren die meiste Zeit Zuhause. Doch so richtig Ruhe war eben nicht. Ständig war jemand da. Immer rief es irgendwo "MAMA" oder "Schatz".
Ich liebe meine Kinder und meinen Mann erst, doch mit der Zeit (und wir sprechen jetzt von fast 6 Monaten Homeschooling plus Ferien) fehlte mir die Energie. Also woher hol ich sie mir?
Ja, ich bin seit über 8 Jahren überzeugter lebe leichter Coach und ja, ich habe viel mit dieser Form abgenommen und ja, vieles ist zur Gewohnheit und zu meinem Leben geworden. Aber diese Zeit hat mich doch tatsächlich drei Kilo gekostet. Vielleicht denkst du jetzt "stell dich nicht so an, drei Kilo ist doch nix" und wahrscheinlich hast du recht. Es ist nicht mega mäßig viel und natürlich werde ich sie wieder verlieren. Doch diese "klatsche" auf der Waage machte mir wieder neu bewusst, wie Körper, Seele und Geist eben zusammenhängen. Und wie ich lernen muss wieder mehr auf alle Bereiche zu achten und nicht eins zu vernachlässigen.
Nun war, oder ist diese Zeit nun mal wie sie ist und daran kann ich nichts ändern. Was ich aber in der Hand habe, ist wie ich damit umgehe. Und so habe ich mir erst mal verziehen. Verziehen, das ich oft genervt war, zu viel Süßkram gegessen habe und schlechte Gedanken über mich hatte. Dies war der erste Schritt in die richtige Richtung, denn Selbstverurteilung blockiert und wie du aus meinen Kursen weißt, bin ich überzeugt, alles was du mit schlechtem Gewissen isst, wiegt mehr wie wenn du es mit gutem Gewissen isst.
Doch eine gute Einstellung allein reicht nun mal leider auch nicht aus. Also rann an den Speck, beziehungsweise an die Wurzel des Problems.
Ich bin erschöpft und kraftlos. Mir fehlt Ruhe und ich komme mir vor wie eine Wüstenwanderin, die fast verdurstet. Ich brauche dringend Wasser, Kraftschöpfendes Wasser. Ich brauche eine Oase.
Ich versuche mich zu erinnern, was meine Oasenplätze sind und wie ich sie mir wieder in den Alltag integrieren kann. Ich spreche offen mit meiner Familie darüber und bin überrascht und begeistert, wie sie mir ihr volles Verständnis und ihre Mithilfe zusichern. Wir sind nun alle Zuhause und so bekommt jeder neue Aufgaben mich im Haushalt zu unterstützen. Nebenbei: Mein Jüngster hat das Kochen für sich entdeckt und mein großer hat bemerkt wie unangenehm es ist ein Bad zu putzen, wenn es aussieht wie ....
Nun habe ich Zeit und Freiraum. Natürlich nicht in dem Maß wie zuvor, doch wir fangen klein an :-)
Meine Oasen sind unter anderem Beziehungen, beten, lesen, schreiben, neues entwickeln, Seminare und Kurse vorbereiten und manchmal auch einfach nur sitzen.
Je mehr ich nun meine Oasen wieder einbaue, desto mehr spüre ich die Ruhe die wieder zurück kommt. Die Emotionale Belastbarkeit nimmt zu oder wie mein Mann es formuliert: "deine Zündschnur wird wieder länger."
Und auch im Essverhallten finde ich wieder mehr Ausgewogenheit. Die drei Mahlzeiten sind wieder zur Normalität geworden. Das Trinken klappt wider und es gibt deutlich mehr Obst/Gemüse und weniger Süßzeug.
Ich bin wieder auf dem Weg. Aber diesmal auf dem in die richtige Richtung. Und wenn ich auch noch nicht allen Ballst abgeworfen habe (weder Körperlich noch Emotional) so habe ich zumindest den ersten Schritt gewagt.
Übrigens, in einer dieser Oasenzeiten ist ein neues Online Seminar entstanden und das Video dazu. Schaus dir hier an. Vielleicht ist es was für dich.
Was sind deine Oasen? Wo kannst du zur Ruhe kommen und auftanken? Das das nur mit Essen geht ist übrigens eine Fette Lüge (im wahrsten Sinne des Wortes).
Ich wünsche Dir einen Oasenreichen Spätsommer und würde mich sehr freuen von dir zu hören oder dich zu sehen.
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